AJB Edition

Um auf Deutsch über IMSLP und über Musik im allgemeinen zu diskutieren.

Moderators: Leonard Vertighel, tilmaen

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Notenschreiber
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AJB Edition

Post by Notenschreiber »

Im Haynes Katalog befindet sich unter Modern Editions gelegentlich der Eintrag AJB Edition London.
Will man dazu Näheres erfahren, kommt man mit Google nicht weiter. Kann jemand helfen?
kalliwoda
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Re: AJB Edition

Post by kalliwoda »

AJB steht für Anthony Bevis.
In 2001 gab es eine Kontakt-email für die Noten
Jacks Pipes & Hammers edjacksph@btinternet.com
jetzt finde ich: JPH Facsimile editions http://www.btinternet.com/~edjacksph/homepage.htm
Notenschreiber
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Re: AJB Edition

Post by Notenschreiber »

Danke für die Info. Ich habe auf der Diskussionsseite von SeiH 259 die Werke aus dem Dresdner Umfeld zusammengestellt,
die in der Form 2 Ob, Fg. überliefert sind. Es sind wohl nur 5, eine weitere neben SeiH 259 stammt von Heinichen (in B-Dur) .
Leider ist sie auf deinem Link nicht zu finden, obwohl Haynes Katalog von AJB Edition spricht.
kalliwoda
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Re: AJB Edition

Post by kalliwoda »

Leider habe ich selbst nie von Anthony Bevis Noten gekauft. Die einzige Quelle für eine seiner Ausgaben gibt es beim Archiv der Fasch-Gesellschaft Zerbst, http://www.fasch.net/DEUTSCH/DOKUMENTE/Sonaten.pdf (FWV N:d1) - aber selbst da fehlen die 4 anderen Ausgaben im Haynes. Selbst über Worldcat oder KVK kann man keine einzige der Ausgaben irgendwo finden.
Vielleicht nachfragen bei King Music oder der Fasch-Gesellschaft oder bei Peter Wuttke, der Haynes online betreut. Aber wahrscheinlich gibt es AJB-Edition nicht mehr.

Ich besitze allerdings eine Kopie des Manuskripts aus S-L von der B-Dur Sonate à Trio von Heinichen: Auf der Titelseite steht "Basson", auf der unbezifferten Stimme "Basso". Eine mit den Oboen gleichwertige Solo-Stimme ist das aber nicht.
Auf dem Titel der G-Dur Sonate aus S-L dagegen steht Basso, die ebenfalls unbezifferte Basso-Stimme hat allerdings Passagen (wiederholte 16tel über mehrere Takte) die für ein Fagott weniger gut geeignet sind.

Bezüglich Besetzung der Bass-Stimme nur mit Fagott: Es gibt natürlich auch noch die Fasch-Sonate für 2 Oboen und 2 Fagotte (FWV N:F1), und dann gibt es die Quintett-Besetzung 2 Oboen, 2 Hörner und Fagott (Telemann!), und da sind in Rheda und Dresden klar Fagotto oder Basson vermerkt, eins der Quintette gibt es aber auch in Schwerin mit der Bezeichnung Basso (und keins der Rheda-Manuskripte hat eine bezifferte Bass-Stimme). Ich denke, daß die Quintett-Besetzung im Freien gespielt wurde, und deshalb kein Tasteninstrument dabei war - und ähnliches könnte ich mir auch für die Trios vorstellen, und wenn man dann in einem geschlossenen Raum gespielt hat, gab es normalerweise eine Continuo-Besetzung.
Notenschreiber
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Re: AJB Edition

Post by Notenschreiber »

Ich wollte mich bei meiner kleinen Aufzählung auf Triosonaten beschränken. Die Sonate FWV N:d1 ist als solche
im Werkverzeichnis der Fasch-Gesellschaft aufgeführt, aber da auch als Quadrosonate, sicher wegen der Solostellen
für Fagott, es heißt ja auch so schön "Cembalo ex basson". Vielleicht ist ja eine Einordnung als Triosonate zutreffender.

Bei der B-Dur Sonate von Heinichen ist die Situation also ganz ähnlich wie bei SeiH 259. Auch da kommt ja
die explizite Erwähnung des Fagotts nur im Titel vor.

Die Angabe moderner Editionen im Haynes Katalog ist nicht sehr zuverlässig, es gibt da viele Lücken. IMSLP wurde auch
schon genannt, z.B. beim Oboenkonzert von Seyfert. Bei anderen Konzerten mit Erstausgaben bei IMSLP fehlt diese
Angabe. Ich habe Peter Wuttke mal ein email diesbezüglich geschrieben, aber keine Antwort erhalten.
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